Als Naturprodukt bekommt das Leder mit der Zeit Gebrauchsspuren wie Kratzer und Dellen. Sie machen das Stück lebendig und persönlich.
Und es wird durch Gebrauch immer weicher. Gibt man zwei verschiedenen Menschen die gleiche Tasche, werden diese beiden Taschen nach Jahren des Gebrauchs sehr unterschiedlich aussehen. Sie werden geprägt durch die Art ihrer Benutzung. Sie schmiegen sich ihrem Besitzer regelrecht an. Vielleicht liegt hierin das Geheimnis für das Phänomen des Lieblingsstücks, das man nie wieder hergeben möchte.

Das Leder, das ich bevorzugt verwende, ist stabiles Rindleder. Seine Transparentfärbung zeigt lebendige, warme Farbnuancen, vergleichbar der Maserung von gutem Holz.
Dieses Leder hat Kraft und altert schön. Es entwickelt Charakter durch Patina.
Verwendet wird für Taschen nur das quer verlaufende Halsstück, das in Dicke und Struktur sehr ebenmäßig ist. Naturbelassen spiegelt dieses Leder die Lebensmerkmale des Tieres wider. Abschürfungen und Verletzungen im Stall oder auf der Weide, Risse von Dornen und Hecken bleiben als Narben oder Falten zurück. Sie mindern nicht die Qualität des Produkts, sondern unterstreichen die Einzigartigkeit des Unikats.

Glückliche Kühe geben nicht nur bessere Milch. Sie liefern auch besseres Leder. Rinder, die artgerecht aufwachsen und gehalten werden, haben weniger Stress und entwickeln dadurch eine gesündere Physis, was sich unter anderem bei der Haut bemerkbar macht.

Neben Rindleder verarbeite ich gelegentlich auch Schweinsleder und Chevreauxleder und, noch seltener, Hirschleder und Exoten wie Waran und Schlange.